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Lenzerheide, 28.06.2008
Paul Sichermann ist Europameister

Paul Lenzerheide 2008 1Der DFB-Elf blieb der Titel verwehrt, doch Ansbach hat einen Europameister: Paul Sichermann errang bei den Senioren-Europameisterschaften im Berglauf den Titel in der Altersklasse M40. Nach der Premiere vor zwei Jahren im Schwarzwald, wo Sichermann Silber erkämpfte, fand die zweite Auflage der europäischen Titelkämpfe im schweizerischen Lenzerheide statt. Die 220 Teilnehmer aus allen Regionen des Kontinents wurden zunächst mit der Bergbahn bis zur Mittelstation Schermoin befördert, dann stand ihnen ein Berglauf bevor, der es in sich hatte. Zum einen war es die Streckenführung. Auf 6,5 Kilometern waren 1000 Höhenmeter zu überwinden, der übliche „Standard“ liegt bei 1000 Höhenmetern bei 10 Kilometer Streckenlänge. Dazu kam ein weiterer Aspekt: Der Start erfolgte bereits aPaul Lenzerheide 2008 2uf einer Höhe von 1883 Metern, das Zielband hing dann auf dem 2865 m hohen Rothorngipfel, so spielte sich nahezu das ganze Rennen in der sehr dünnen Höhenluft ab. „Spätestens ab 2200 Metern fühlt sich Dein Kopf an, als ob er in einer Schraubzwinge steckt“, kommentierte Sichermann die Bedingungen. Sowohl die steile Strecke als auch die Höhenluft liegen dem Meinhardswinder nicht so sehr und Höhenlufttraining ist in mittelfränkischen Gefilden beim besten Willen nicht möglich. Eine Platzierung unter den ersten Sechs erachtete er so im Vorfeld als realistisch.
Wie erwartet, begann das Rennen sehr flott. Sichermann tat das einzig Richtige und hielt sich zunächst zurück. Nach dem ersten Kilometer lag er auf Rang 12, nach den zweiten bereits auf den sechsten Platz und nach drei Kilometern hatte er mit Rang 3 eine Medaillenposition inne. Dann lief er auf das Führungsduo Franco Torresani (Italien) und Georges Volery (Schweiz) auf. „Ich war mir unsicher: sollte ich mich zunächst ziehen lassen oder gleich die Flucht nach vorne suchen?“ Er entschied sich für letzteres und schnell hatte er 50 Meter Vorsprung. An dieser Distanz änderte sich dann nichts mehr, es kostete aber viele Nerven. Steil führten die grobsteinigen, schmalen Serpentinen des Schlussabschnittes nach oben und in jeder Kurve ging der Blick vorsichtig nach hinten: Der Abstand blieb konstant. Noch 1 Kilometer – verkündete ein Schild. Erfahrende Läufer wissen, auf der Strasse sind es keine vier Minuten mehr – in den Bergen kann dies schon mehr als 10 Minuten dauern. Ein Blick nach oben war auch nicht gerade als Motivationshilfe geeignet. Hoch über den Köpfen schwebten die Seilbahngondeln ihrem Ziel entgegen und gerade zur Bergstation mussten auch die Läufer. Doch 500 m vor dem Ziel war schon die markante Stimme des Bundestrainers Wolfgang Münzel zu hören, der Sichermann noch mal zu einer letzten Energieleistung antrieb. Auch die begeisterungsfähigen Zuschauer wurden immer mehr und unterstützten die Läufer auf den letzten Metern. „Hoffentlich stolpere ich jetzt nicht oder rutsche auf dem Geröll aus“, waren Sichermanns Gedanken, doch es ging alles gut: der Ansbacher gewann in 44:47 Minuten klar vor Franco Torresani (45:02 min) und Georges Volery (45:21 min). Mit Marie-Luise Heilig-Duventäster (LG Welfen) kam auch die schnellste Frau des Tages aus Deutschland. In der Mannschaftswertung der M35/M40 belegte das deutsche Team Rang3, hier siegte Italien. Auch der Vizepräsident des Deutschen Leichtathletikverbandes Dr. Manfred Böhnke bewies den Bergläufern, die für Deutschland insgesamt 16 Titel erkämpften, seine Anerkennung und gratulierte..
Auf der Strecke noch erbitterte Gegner, doch kurz vor der Siegerehrung besuchte der evangelische Sichermann gemeinsam mit dem als katholischen Priester tätigen Zweitplatzierten die Katholische Messe in der Kirche direkt neben dem Festzelt.
Zunächst hieß es, dass Sichermann auch für die offenen Berglauf-Europameisterschaften nominiert ist. Dies scheitert aber nicht an der sportlichen Leistung, sondern an dem Umstand, dass Sichermann nicht für das Training-Dopingkontrollsystem des Leichtathletikverbandes gemeldet ist. So kann der 43-Jährige eine andere Herausforderung angreifen, die ihm aufgrund Terminproblemen bisher immer verwehrt blieb. Einmal zu Fuß auf Deutschlands höchsten Berg – doch beim Zugspitz-Berglauf am 12. Juli kann sich Petrus als unbezwingbarer Gegner erweisen. Nicht immer führte die Wettkampfstrecke aufgrund der Witterung bis auf dem Gipfel.

 

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