Ansbach, 23./24.07.2016
Rekorde und Bestleistungen bei den Höhenflügen von Ansbach
(Bericht Erich Grau) Mit einem bayerischen, einem mittelfränkischen und einem Kreisrekord sowie insgesamt sechs Meistertiteln für die Springer des TSV waren die Nordbayerischen Meisterschaften im Stabhochsprung in Ansbach für viele Athleten und
den Veranstalter ein voller Erfolg. Dabei wurden auch die Stadionrekorde auf 3,60 Meter bei den Frauen und 4,70 Meter bei den Männern geschraubt.
Die meisten Zuschauer hatten die Wettkämpfe der
12- und 13-jährigen Buben und Mädchen am Samstag. Rund zweihundert Trainer, Betreuer, Eltern und Großeltern beobachteten wie sich die jüngsten Sportler immer weiter nach oben arbeiteten. Gleich
bei drei von vier Wertungen standen am Ende die Springer des Gastgebers TSV 1860 Ansbach als Nordbayerische Meister fest: Katharina Keuerleber gewann in der W13 mit 2,30 Meter und rückte mit
diesem eingestellten Kreisrekord auf Platz 2 in der Bayerischen Bestenliste der W13 vor. Aufgestellt hatte diesen Kreisrekord vor zehn Jahren mit einem höhengleichen Sprung Julia Ott aus Gunzenhausen,
die später eine 4-Meter-Springerin und Europameisterschaftsteilnehmerin wurde. Für die Bayerischen Meisterschaften im kommenden Winter und im Sommer 2017 ist Katharina Keuerleber hiermit auch schon für die nächst höhere
Altersklasse qualifiziert. Mit Ida Hecht bei 1,90 Meter und Franziska Karl über 1,70 Meter gingen auch die Plätze zwei und drei nach Ansbach.
Den Meisterpokal in der M13 erkämpfte sich trotz wachstumsbedingter
Achillessehnenbeschwerden TSV-Talent Bennedikt Uhl mit 2,10 Meter. Wenn die Gesundheit kontinuierliches Techniktraining erlaubt sind bei ihm aber noch gewaltige Leistungssprünge in Richtung 3 Meter zu erwarten. Vizemeister in der M13 wurde Konstantin Popp, der sich mit
wenigen Stabhochsprungeinheiten auf saubere 1,90 Meter steigerte.
M12-Springer Lucas Kleinschrodt gewann die jüngste Altersklasse für Ansbach. Etwas erkältet war er mit
seiner Siegeshöhe von 2,20 Meter nicht zufrieden, doch außer Konkurrenz steigerte er sich am Sonntag im Wettkampf der M14 auf seinen Bezirkrekord von 2,40 Meter. Diese Höhe bedeutet Platz 6 in Deutschland
und ist für den 12-jährigen schon die Qualifikation für Bayerische Meisterschaften der 14-jährigen!
Auch die ältesten Springer erhielten für ihre Spitzenleistungen am Samstag viel Beifall. Jutta Schoeppe vom
TSV Ansbach verbesserte ihren eigenen Bayerischen Rekord in der W60 über 1,91 Meter auf 2,01 Meter und wurde damit natürlich ebenso Nordbayerischer Meister wie Erich Grau in der M60. Jutta Schoeppe will den Stabhochsprung
ab 2017 auch bei den Deutschen Meisterschaften in ihr Wettkampfprogramm mit aufnehmen und gilt mit dieser Leistung sogar als Titelanwärterin.
Eine imponierende Flugshow bot das Top-Felder der Frauen
am Samstag. Enorme Anlaufgeschwindigkeiten und bewundernswerte turnerische Fähigkeiten von Bayerns besten Stabartistinnen summierten sich in einem engen Wettkämpf zu einem neuen Stadionrekord. Die Heilsbronnerin und ehemalige
TSV-Athletin Eva Rossow gewann mit 3,60 Metern die Nordbayerische Meisterschaft und das Top-Springen vor der höhengleichen Noemi Renz aus Gräfelfing.
Am Sonntag war Ansbach in der M14 mit Felix Himml vertreten.
Trotz immer stärker werdender Wachstumsschmerzen an der Patellasehne hielt er bis 2,00 Meter durch und wurde dritter in der Meisterschaftswertung. Den Wettkampf der
W14 nutzen die 13-jährigen Ansbacher Mädchen um noch einmal anzutreten. Diesmal steigerte sich Franziska Karl auf 1,90 Meter und Platz zwei vor Ida Hecht mit 1,80 Metern. Sowohl Ida Hecht als auch
Franziska Karl fehlen damit nur noch 30 Zentimeter auf die W14-Qualifikationshöhe von 2,20 Metern um 2017 bei den Bayerischen Meisterschaften im Stabhochsprung der antreten zu können.
Katharina Keuerleber durfte in der W14-Wertung neue Stäbe testen und konnte die Tipps der Verbandstrainer zu ihrer Technik aufsaugen. Souverän überquerte 2,20 Meter reichten ihr für den zweiten Titel.
Beim imponierenden Top-Springen der Männer gab es dann sogar zwei Sieger. Simon Ziegler aus Regensburg wurde mit 4,70 Metern Nordbayerischer Meister, den neuen Stadionrekord und die Wertung im Top-Springen teilte er sich mit dem
höhengleichen und ebenso fehlversuchfreien Felix Wolter vom TSV Gräfelfing.
Die starken Leistungen der Ansbacher Stabhochspringer will der
TSV 1860 Ansbach nunmehr dadurch unterstützen, dass die ab sofort nötigen Stäbe für die nächsten Höhen zwischen 2,50 Meter und 3,50 Meter für die
Leichtathletikabteilung angeschafft werden. Die Hallenwettkämpfe im Winter und Bayerische sowie Süddeutsche Meisterschaften im Sommer sollten
dann für Kleinschrodt, Keuerleber, Uhl und Co. fest im Terminplan eingetragen werden. Steigerungen um 50 Zentimeter sind für Stabhochspringer in
diesem Alter pro Jahr üblich, Talente übertreffen diesen Wert in manchen Jahren deutlich.
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