Regensburg, 20./21.07.2019
Lukas Kleinschrodt fliegt zum Bayern-Titel
Mit dem bayerischen Meistertitel im Stabhochsprung für Lukas Kleinschrodt (TSV 1860 Ansbach) in der M15 und der Silbermedaille für Stabhochspringerin Carina Kilian (TSV Ipsheim) in der W14 glänzten die Leichtathleten aus der Region bei den Bayerischen Meisterschaften der U16 und U23 in Regensburg.
Nach mehreren Silber- und Bronzemedaillen im Stabhochsprung und im Hürdenlauf aus den vergangenen beiden Jahren holte sich Lukas Kleinschrodt bei den Bayerischen Meisterschaften der M15 in Regensburg diesmal den Titel und die Goldmedaille im Stabhochsprung. Den Platz ganz oben auf dem Siegerpodest hatte Kleinschrodt schon als Bayerischer Mehrkampfmeister 2018 genossen, im Stabhochsprung kam seine Leistungssteigerung heuer genau zum richtigen Zeitpunkt. Erst bei 3,20 Meter ging Lukas Kleinschrodt kurz nach seinem Hürdenendlauf in den Stabhochsprung-Wettkampf, als letzter aller Teilnehmer.
Seine souveräne Konstanz in Anlauf und Lattenüberquerung zahlte sich bei 3,35 Meter aus, die er im ersten Versuch klar überquerte. Damit war der Titel schon gesichert. Mit zwei anstrengenden Hürdenläufen in den Beinen war die neue Bestmarke von 3,50 Meter bei einer dafür doch etwas niedrigen Griffhöhe von 3,70 Meter für Kleinschrodt in allen Versuchen nur einen Hauch zu hoch. Aber auch Hürdenvorlauf und Endlauf zahlten sich für Lukas Kleinschrodt aus. Mit einer Steigerung um drei Zehntel auf 11,42 sec sicherte sich der Ansbacher Platz drei in Bayern und wieder die Bronzemedaille wie in der Hallensaison.
Dass der Stabhochsprung in der M15 und in der W14 vom Verband kurzfristig und rücksichtslos vom Sonntag auf den Samstag vorverlegt und dort ohne Platz im Zeitplan zwischen andere Disziplinen gepresst wurde mussten auch Carina Kilian (TSV Ipsheim) und Aliyah Hoffmann (TSV Ansbach) ertragen. Kilian brach ihren Diskuswurfwettbewerb nach zwei Versuchen ab und gab dem Stabhochsprung den Vorrang. Dort ging es sicher bis auf 2,80 Meter, die Kilian gerade noch im dritten Versuch bewältigte. Bei 2,90 Meter hatte die turnerisch starke Ipsheimerin dann gleich im ersten Versuch ihren bislang besten Sprung und sicherte sich mit dieser neuen Bestleistung die Vizemeisterschaft und den Landeskaderplatz für die kommende Saison.
Besonders brutal betraf das Zeitplanchaos der Verbandsoffiziellen die Ansbacherin Aliyah Hofmann. Zuerst steigerte sich die W14-Sportlerin um fast drei Zehntel auf gute 12,68 sec über die Hürden und qualifizierte sich damit für den Endlauf. Kurz darauf war der Stabhochsprung bei 2,55 Meter angelangt, Hoffmann stieg ein und war mit zum wiederholten Male übersprungener Kadernorm von 2,70 Meter noch im Medaillenrennen dabei. Jetzt war Hürdenendlauf, doch ein Defekt der Zeitmessanlage verzögerte für eine viertel Stunde den Start. Mit 12,70 sec landete Hofmann auf Platz acht, aber im Stabhochsprung war zwischenzeitlich die Höhe von 2,80 Meter ohne sie absolviert. Bei drei Versuchen über 2,90 Meter hatte Hofmann noch eine letzte Chance auf einen Podestplatz, doch mit den schweren Beinen aus den Hürdenläufen blieb es bei der eingestellten Bestleistung von 2,70 Meter und Platz fünf.
Als einzige bayerische Stabhochspringerin des Jahrgangs 2006 hatte sich Isabel Ammon vom TV Leutershausen bei den ein Jahr älteren 2005ern für den W14-Wettkampf qualifiziert und gemeldet. Über 2,00 Meter hatte Ammon einen sauber gelungenen Einstand. Der runde Rhythmus, der das Nachwuchstalent auszeichnet, fehlte aber bei der schnellen Steigerung auf 2,20 Meter und Isabel Ammon platzierte sich als Neunte.
Als 13. auf der Startliste, als Sechste auf der Ergebnisliste: Rebecca Karl (TSV 1860 Ansbach) machte bei den Bayerischen Meisterschaften über 800 Meter der W14 einen riesigen Leistungssprung. Konzentriert auf diesen Wettkampf vorbereitet zeigte Karl am frühen Abend ein intelligentes Rennen. 33 sec über die ersten 200 Meter waren erstaunlich mutig aber offensichtlich nicht zu schnell. 1:11 min nach der ersten Runde hielten der fokussierten Ansbacherin alle Optionen offen. Auf den beiden Geraden der Schlussrunde zog Rebecca Karl sprintstark und kompromisslos an Gegnerinnen vorbei. Beim Zieleinlauf hatte die W14-Kaderathletin ihre Bestzeit um sieben Sekunden auf 2:27,34 min gesteigert und konnte als überraschende Sechste zur späten Siegerehrung in der Abendsonne..