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Stabhochspringer der Region beleben die Leichtathletik

Mit einem fulminanten Einstieg starteten die Stabhochspringer aus fünf westmittelfränkischen Vereinen am Wochenende in die Wettkampfsaison. Nach wochenlangem engagiertem Einzeltraining im Stützpunkt Ansbach katapultierten sich die jüngeren Springer in neue Höhenbereiche und mit Jutta Schoeppe erzielte die älteste Teilnehmerin Bayerische Rekorde in der
Altersklasse W65.

Hürdensprinter Niklas Hofmann vom Veranstalter TSV 1860 Ansbach übersprang beim Klein-Wettkampf, der ausschließlich mit eingeladenen Teilnehmern aus dem Stabhochsprungstützpunkt und vom Gastgeber stattfand, mit 3,50 m die größte Höhe. Nach seinem Wechsel auf den längeren 12-Schritte-Anlauf für diese Saison begann U18-Springer Hofmann gleich souverän bei seiner bisherigen Bestleistung von 3,20 m. Ab 3,40 m musste der vielfache bayerische und süddeutsche Medaillengewinner dann sein hohes Anlauftempo mit noch ungewohnt viel athletischer Turnarbeit bei der Lattenüberquerung aktiv in Höhe umsetzen. Bei 3,50 m gelang das perfekt und Niklas Hofmann war damit der erste Ansbacher Stabhochspringer aus der aktuellen Nachwuchsgeneration, der seine Griffhöhe überspringen konnte.

Die drei weiblichen Aushängeschilder des Stützpunktes, Franziska Karl, Aliyah Hofmann (beide TSV Ansbach) und Carina Kilian (TSV Ipsheim) sprangen mit souveränen A-Normen zur Bayerischen Meisterschaft zwar für die lange Wettkampfpause mehr als gute Höhen, hätten aber doch gerne mit den neuen 12-Schritte-Anläufen Bestleistungen aufgestellt. Gerade für Karl und Kilian findet sich momentan noch kein optimaler Stab. Carina Kilian setzte auf den gewohnten 3,70-m-Stab, der aber dann nach ihren, wie bei den großen Erfolgen der Hallensaison, übersprungenen 2,90 m für die angepeilte W15-Kadernorm von 3,00 m doch klar zu weich war. Zudem störten bei Kilian wie auch bei Franziska Karl immer wieder böige Winde das mit der ungewohnt hohen Anlaufgeschwindigkeit noch nicht gefestigte Timing beim Umsetzen und Einstechen des Stabes.

Franziska Karl musste zum wesentlich härteren 4-m-Stab greifen, der für sie aber aktuell noch deutlich zu steif ist um sie mit Dynamik an die Latte heran zu tragen. 2,80 m waren für die Bayerische U18-Medaillengewinnerin der Hallensaison dennoch eine gute Basis und für den nächsten Wettkampf will der Landestrainer einen besser geeigneten weicheren 4-m-Stab zur Leihe vermitteln. Aliyah Hofmann hatte den 12-Schritte-Anlauf mit übersprungen 2,60 m schon gut im Griff. Beherrscht die W15-Springerin noch die turnerischen Elemente auch beim hohem Anlauftempo werden sie bald wieder überboten sein. Hannah Sophie Proff vom TSV Dinkelsbühl steigerte ihre Bestleistung in der W15 um 30 cm, überquerte mit 2,40 m die Bayerische B- Quali und wird nun kontinuierlich ihren Griff erhöhen.

Einen vielbeachteten Paukenschlag sendeten die Springerinnen der W14 und W13 aus der Region durch Bayern. Leonie Schinko vom TSV Dinkelsbühl bewies als starke Hürdenläuferin, dass diese Disziplin bekanntermaßen gut zum Stabhochsprung passt. Vorausschauend war Schinko schon vor Wochen zu Trainingsbeginn auf einen längeren Stab gewechselt und mit selbstbewusst-hohem Anlauftempo steigerte sich die athletisch und technisch beeindruckende Dinkelsbühlerin von Sprung zu Sprung bis auf 2,60 m, gewaltige 40 cm über ihrer bisherigen Bestleistung. Ebenfalls A-Norm für die Bayerischen Meisterschaften überquerte die Nordbayerische W14-Hallenmeisterin Isabel Ammon vom TV Leutershausen mit 2,40 m. Technisch gewohnt stabil steigerte sie mit stimmigen Sprüngen ihre Bestleistung um starke 19 cm.

Emma Kilian vom TSV Ipsheim musste sich in der W13 anfangs noch mit ihrem neuen 10-Schritte-Anlauf anfreunden. Dann fand die willensstarke Springerin doch den Rhythmus um extrem hoch aufzurollen: Steil ging ihre Streckung nach oben und bei 2,50 m und 29 cm Steigerung setzte die elegante Turnerin eine neue vielbeachtete Bestleistung. Erst ihren zweiten Stabhochsprungwettkampf absolvierte Johanna Scholz vom TSV 2000 Rothenburg. Mit einer Steigerung auf 2,20 m erreichte die W13-Springerin schon die Bayerische Meisterschaftsnorm für die ein Jahr älteren W14 und zeigte noch viel Potential für die weitere Entwicklung.

Hochspringer Simon Körber vom LV Leutershausen stellte seine Bestleistung im Stabhochsprung mit 2,90 m ein. Um für seine U20-Zehnkämpfe noch etwas mehr Punkte zu sammeln muss er nun auf einen härteren Stab umsteigen. In ihren ersten Wettkämpfen übersprangen Christian Hecht vom TSV Ansbach und Felix Scholz vom TSV Rothenburg jeweils 1,60 m.

Jutta Schoeppe, Senioren-Weltmeisterin von 1991 und dreifache WM-Medaillengewinnerin im Stabhochsprung, schrieb einen weiteren Eintrag in die Bayerischen Rekordbücher. Dort ist die Ansbacherin schon mit den Bayerischen Stabhochsprungrekorden in der W45, W50, W55 und W60 erwähnt. In ihrem ersten Jahr in der Altersklasse W65 machte Schoeppe gleich weiter. Mit ihrer Einstiegshöhe von 1,60 m etablierte die TSV-Seniorin einen neuen Bayerischen Rekord den sie eine Viertel Stunde später im zweiten Versuch unter dem anerkennenden Applaus aller Teilnehmer gleich auf 1,70 m verbesserte.

Foto: Stabhochspringerin Leonie Schinko (TSV Dinkelsbühl) überquert als W14-Springerin beachtenswerte 2,60 m und springt damit in den Fokus des Landestrainers. Foto: Jörg Behrendt

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Foto: Niklas Hofmann (TSV 1860 Ansbach) verbindet hohes Tempo im Anlauf und aktive Turnarbeit bei der Lattenüberquerung zur neuen Bestleistung von 3,50 m. Foto: Jörg Behrendt 

Foto: Jutta Schoeppe (TSV 1860 Ansbach) etablierte mit 1,70 m einen neuen Bayerischen Rekord im Stabhochsprung der Frauen ab 65 Jahren. Foto: Jörg Behrendt

Tags: Ansbach, Stabhochsprung