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Hürden-Hammer am Super-Sonntag

Erding – An einem historisch einmaligem Bayerischen Meisterschaftssonntag gab es für die Leichtathleten des TSV 1860 Ansbach einen sensationellen Doppelsieg im Hürdensprint durch Niklas Hofmann und Lukas Kleinschrodt. Zudem holte Filip Hofmann überraschend Gold im Speerwurf der Männer und Jenny Vogt gewann beim Speerwurf der Frauen die Silbermedaille.

Doppelsieg bei den Bayerischen Meisterschaften für den TSV 1860 Ansbach: Niklas Hofmann und Lukas Kleinschrodt gewannen Gold und Silber im 110-m-Hürdensprint der U18. Beim Finale am Sonntagnachmittag vor voller Tribüne mit bayerischer und deutscher Politprominenz lagen die beiden U18-Hürdenläufer im grünen TSV-Trikot Hürde für Hürde gleichauf und weit vor der Konkurrenz. Bei der letzten Hürde spielte der 17-jährige Hofmann dann seine Routine aus, kam etwas schneller in den Schlussspurt und gewann Gold in 14,86 sec vor dem 16-jährigen Vizemeister Kleinschrodt mit 15,01 sec, der noch ein Jahr in der U18 starten darf. Schon ihre jeweiligen Vorläufe hatten Kleinschrodt in 15,19 sec und Hofmann in 14,98 sec klar gewonnen. Niklas Hofmann als Bayerischer Hallenmeister über die Hürden von 2019 und Lukas Kleinschrodt als Hürden-Bronzemedaillengewinner in der Halle 2020 waren damit die klaren Favoriten des Finallaufes und lagen letztendlich rund vier Meter vor dem Nächstplatzierten. Bemerkenswert ist auch, dass beide Sportler in Sachsen bei Ansbach wohnen, Haus an Haus, nur durch einen etwa hürdenhohen Zaun getrennt.

  • Niklas Lukas Doppelsieg Hürden
  • Niklas Hürden Gold
  • Lukas Niklas Hürden Silber Gold 2020
  • Niklas Lukas Doppelsieg Hürden Podest
  • Lukas Hürden Silber

    Für einen überraschenden Gold-Coup sorgte Filip Hofmann vom TSV Ansbach, der vor einem Jahr Bayerischen Meister im Hochsprung geworden war. Nachdem er erst vor einer Woche die Bayerische Qualifikationsnorm im Speerwurf geschafft hatte, meldete er sich für die Landesmeisterschaft in dieser Disziplin nach um zum Hochsprung noch etwas „lockeren Spaß“ zu haben, wie er es ausdrückte. Den hatte Hofmann dann schon im ersten Versuch: 53,26 Meter bedeuteten sofort die Führung im Männer-Wettkampf. Da bei absoluter Windstille die Würfe der Konkurrenten meist leblos abstützten übertraf diese Weite kein anderer Werfer. Hofmann selbst steigerte sich im vierten Versuch noch auf 53,67 Meter und wurde damit erster Bayerischer Speerwurfmeister des TSV Ansbach in der Männerklasse. Unterstützt wurde Filip Hofmann aus der Coachingzone von Jenny Vogt, die im Wettkampf davor bei den Frauen selbst eine Medaille gewonnen hatte.

    Jenny Vogt war mit der viertbesten Meldeleistung in Erding angetreten und zeigte ihre ganze Wettkampferfahrung. Wurf für Wurf passte die Ansbacher Sportlehrerin ihre Technik den windstillen Verhältnissen an und steigerte sich kontinuierlich. Im fünften Versuch dann Jahresbestleistung und die Führung mit 43,53 Meter. Nur die Favoritin unter den Frauen legte mit einem 45-Meter-Wurf im letzten Durchgang noch zu und somit hatte Jenny Vogt die Silbermedaille im Speerwurf sicher. Im selben Wettkampf war auch Luisa Himmler vom TSV Ansbach am Start. Auch sie tastete sich kontinuierlich an die Bedingungen heran und holte sich im fünften Durchgang mit 38,62 Meter und neuer persönlicher Bestleitung beim Saisonhöhepunkt Platz sechs. Eine Rang höher, auf Platz fünf, kam Luisa Himmler mit der Kugel in der Frauenklasse. Dabei waren ihre 11,11 Meter nur vier Zentimeter hinter dem Bronzerang, der mit 11,15 Meter greifbar nahe war.

    Jenny Speer Silber

    Einige Stunden vor seinem fulminanten Hürdensilber trat Lukas Kleinschrodt als Bayerischer Stabhochsprungmeister 2019 der Altersklasse M15 im Wettbewerb der U18-Springer an. Bei noch kühlen Temperaturen aber teils kräftigem Rückenwind ging Kleinschrodt bei 3,60 Meter in den Wettbewerb. Schnell zeigte sich, dass an diesem Tag auch sein härterer Stab zu weich war. Eva Mühlhöfer, die lange Jahre für die LG Kreis Ansbach gestartet war, half aber nicht nur mit wertvollen Tipps zu Technikdetails sondern lieh Kleinschrodt auch von Höhe zu Höhe härtere Stäbe. So steigerte der 16-jährige Ansbacher seine Bestleistung auf 3,90 Meter und dann sogar im dritten Versuch auf 4,00 Meter. Diese Höhe hat bislang in Stadt und Landkreis Ansbach noch nie ein Jugendlicher überwunden und erst drei Männer des TSV Ansbach stehen vor Jahrzehnten mit Sprüngen über 4,00 Meter in den Rekordlisten. Als bester Springer des jüngeren U18-Jahrgangs reichte diese Höhe für Lukas Kleinschrodt gegen die ein Jahr älteren zu Rang sechs, wobei der Sieger mit 4,20 Meter auch nicht weit entfernt war.

    Lukas Stab 4,00 m

    Drei Wochen nach ihrer Bronzemedaille über 800 Meter bei der W15 hatte sich Rebecca Karl vom TSV Ansbach mutig über dieselbe Distanz bei der U18 gemeldet. Auf dem Startbogen standen mit ihr die 17-jährigen Deutschen Meisterinnen über 800 und 1500 Meter, die dem Feld auch klar davon spurteten. Karl lief ein perfekt dosiertes Rennen und kam mit den heuer gewohnten 69 Sekunden durch die erste Runde. Diesmal blieb der noch 14-jährigen aber mehr Kraft und ab 200 Meter vor dem Ziel trommelte die Ansbacherin einen sehenswerten Schlussspurt auf die Bahn. Rebecca Karl zog noch an zwei Läuferinnen vorbei zum achten Platz in neuer Bestzeit von 2:21,89 min.

     

    • Rebecca Mit Deutscher Spitze
    • Rebecca Start
    • Rebecca 800 M Bestzeit

      Deutlich unter den persönlichen Bestmarken mussten sich alle Hochspringer am kalten Samstag aus den Wettbewerben verabschieden. Filip Hofmann wollte in der Männerklasse als 2,02-m-Springer und vorjähriger U20-Meister einen sicheren Einstieg und begann bei 1,83 Meter. Doch von hier ging es nicht weiter und für den Ansbacher blieb Rang vier. Niklas Hofmann hatte bei der Medaillenvergabe im Hochsprung der U18 etwas Pech. Platz zwei bis fünf wurden mit 1,78 Meter vergeben. Für 1,85-m-Springer Hofmann, der die 1,78 Meter erst im dritten Durchgang übersprang, blieb der fünfte Rang. Aber sowohl Filip Hofmann wie auch Niklas Hofmann konnten ja dann am sonnigen Sonntag ihre Goldmedaillen im Speerwurf und Hürdenlauf auf dem obersten Platz des Siegerpodests entgegennehmen.

      • Niklas Hoch Im Regen
      • Filip Speerwurf Gold
      • Filip Hoch Im Regen

        Tags: Bayerische Meisterschaften, Erding