Kreistag des Leichtathletikkreises Ansbach
Turnusgemäß trafen sich die Vereinsvertreter des Leichtathletikkreises Ansbach in Neuendettelsau zum außerordentlichen Kreistag, welcher zwischen den turnusgemäß vierjährlich stattfinden und mit Neuwahlen verbundenen ordentlichen Kreistagen stattfindet.
Im Mittelpunkt standen hier Rückblicke, Ehrungen und Aussprachen. Der kommissarische Kreisvorsitzende Jürgen Scheibenberger begrüßte neben dem Ehrenvorsitzenden Wolfgang Schoeppe auch den BLV-Bezirksvorsitzenden Jürgen Bodach, seinen Stellvertreter Thomas Auernheimer und Thomas Raßbach als Vertreter des BLSV-Kreises Ansbach. Bodach bedankte in seinen Grußworten vor allem für die gute Organisation des Kreisvergleiches in Leutershausen. "Mit diesem Schmuckkästchen steht nach Abschluss aller Bauarbeiten im Landkreis ein Stadion zur Verfügung, welches auch für kleinere Bayerische Meisterschaften geeignet ist". Raßbach betonte, dass sich die Leichtathletik gegen andere Sportarten behaupten muss und kann und bedankte sich für die Zusammenarbeit der Vereine.
Scheibenberger, gewählter Sportwart, warf anschließend einen Blick zurück auf die Jahre 2023 und 2024. Im Landkreis finden ganzjährig zahlreiche Laufveranstaltungen statt, auch als Staffel- und Bergläufe und gegen Jahresende auch die traditionelle Crosslaufserie. Am Hesselberg werden auch die mittelfränkischen Berglaufmeister ermittelt. Die meisten Stadionsportfeste, oftmals verbunden mit Kreismeisterschaften, veranstaltete der TSV Ansbach. Doch auch der TV Leutershausen und der TSV Dinkelsbühl waren hier aktiv. Der TSC Neuendettelsau bietet alljährlich zwei attraktive Kinderleichtathletikveranstaltungen an. Der BLV-Stabhochsprung-Stützpunkt in Ansbach mit Erich Grau brachte etliche Talente wie zum Beispiel Leo Trumpp und Jakob Sand. Sportlich sind im Aktivenbereich die Leistungen von Hürdensprinter Lukas Kleinschrodt (TSV Ansbach) hervorzuheben, der in diesem Jahr zweimal im Finale der "großen" Deutschen Meisterschaften Rang Sieben belegte. Mit Simon Körber (TV Leutershausen) und Filip Hofmann (TSV Ansbach) sorgten zwei Hochspringer für gute Platzierungen, wobei letzterer sich jetzt auch den Zehnkampf Konzentriert. Der Dank ging an die Vereine und die ehrenamtlichen Kampfrichter und Helfer, welche sich auch um die Zeitmessanlage kümmern. Besonders wurden auch die Trainer erwähnt, welche nicht nur unter der Woche präsent sind, sondern auch am Wochenende oftmals mit ihren Schützlingen unterwegs sind.
Ulrike Grau, als Beisitzerin im Vorstand, warf einen Blick auf die Jugend der Zwölf- bis Neunzehnjährigen, wo es einige überregional sehr erfolgreiche Jugendliche gibt. Man spürt das Interesse an der Leichtathletik, doch hängt eine Sportart auch an dem Angebot an ausgebildeten und erfahrenen Trainern, welche die Athleten auch motivieren können. So verloren die Leichtathletikabteilungen des TV Gunzenhausen und des TV Dietenhofen ihre herausragende Stellung, da namhafte Leichtathleten und Trainer nach jahrzehntelanger Tätigkeit ihre ehrenamtliche Tätigkeit beendet haben. Positiv ist über die Jugendarbeit in Feuchtwangen, Leutershausen und Ansbach zu berichten, wenngleich auch hier Talente durch andere Sportarten verlorengehen. Grau betonte aus eigener Erfahrung, dass zahlreiche Jugendliche zunächst mehrgleisig fahren und sich dann beim Übergang zur U14 oftmals für Team- oder Trendsportarten entscheiden. Gerade in Ansbach hat sich jedoch in den Altersklassen ab der U16 eine immer größer werdende und harmonische Trainingsgruppe gebildet, was sich auch in überregionalen Erfolgen niederschlägt zum zum Aushängeschild im Kreis Ansbach geworden ist.
Beisitzer Frank Grumann warf einen Blick auf die Seniorenleichtathletik. Bei den Damen sind die Schwestern Agnes Düll und Jutta Schoeppe hervorzuheben, verstärkt durch Heidi Pohl und Neuzugang Tanja Altmann. Eine Aufzählung aller Titel dieses Ansbacher TSV-Quartettes würde den Rahmen des Berichtes sprengen. Bei den Männern sammelte Gene Allen (TV Dietenhofen) in den beiden Jahren insgesamt sieben Deutsche Titel. Im hohen Alter und sehr vielseitig ist Karlheinz Seyerlein (TV Leutershausen), der bei Deutschen Titelkämpfen viermal auf dem Treppchen stand. Im kommenden Jahr steigt der älteste Leichtathlet des Kreises in die neue Altersklasse M85 auf.
Vier Sportler und Sportlerinnen wurden für ihre hervorragenden Leistungen der letzten beiden Jahre geehrt und alle gehören dem TSV Ansbach an. Drei davon sind vielseitige Mehrkämpfer: Leonie Schinko, David Kleinschrodt und Jakob Sand waren bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften mit drei Mehrkampfkreisrekorden und 17 persönlichen Bestmarken aktiv und sammelten zahlreiche überregionale Titel. Schinko steht zehnmal in verschiedenen Altersklassen in der aktuellen Kreisrekordliste und auch Sand und Kleinschrodt haben sich mehrere Rekorde sichern können. Dasselbe gilt für Davids älteren Bruder Lukas Kleinschrodt, der sich zum Wechsel in die Aktivenklasse über die Hürden in die Deutsche Spitzenklasse lief.
Wolfgang Schoeppe, Ehrenpräsident des BLV-Kreises durfte zum Abschluss dem Feuchtwanger Frank Grumann die Silberne Ehrennadel des Leichtathletikverbandes überreichen. Seit 1993 ist Grumann beim TuS aktiv, beginnend als Lauftreffleiter bis hin zum aktuellen Abteilungsleiter und auch als Trainer. Er legte die Ausbildung zum Wettkampfrichter, zum Starter und auch zum Sportabzeichenprüfer ab. Ein weiteres Amt kommt nun hinzu. Außerhalb der offiziellen Tagesordnung beschloss die Vorstandschaft des Kreises mehrheitlich, Grumann zum neuen kommissarischen Kreisvorsitzenden zu ernennen. Er löst damit Scheibenberger ab, welcher dieses Amt ebenfalls kommissarisch innehatte. Eine angeregte Diskussion beschloss den Abend, beim nächsten ordentlichen Kreistag im Jahre 2026 stehen dann auch planmäßig Neuwahlen an.
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