Zehnkämpfe der Superlative im U20-Team
David Kleinschrodt und Matias Neutzler führen die Mannschaft des TSV Ansbach zu fünf Titeln, fünf Kreisrekorden und fünf DM-Normen
Oberasbach – Mit einem neuen Kreisrekord von 16.941 Punkten gewinnt die Zehnkampf-Mannschaft des TSV 1860 Ansbach die Nordbayerische und Mittelfränkische Meisterschaft. Herausragende 6789 Punkte für David Kleinschrodt und 6374 Punkte für Matias Neutzler liegen ebenfalls über dem alten Kreisrekord und übertreffen zudem die Einzelnormen für die Deutsche Meisterschaft. Zusammen mit den 3778 Punkten von Valentin Herrmann ist auch die Mannschaft für die Deutsche Mehrkampfmeisterschaft in Leverkusen qualifiziert und rangiert aktuell auf Platz vier in Deutschland.
10,98 Sekunden über 100 Meter mit Deutscher Einzelnorm und Kreisrekord für David Kleinschrodt, in ganz Westmittelfranken vorher noch von keinem Sportler überquerte 4,50 Meter im Stabhochsprung für Matias Neutzler und 4:29,58 Minuten über die 1500 Meter für Valentin Herrmann kennzeichnen die Stärken der drei 18-jährigen Mehrkämpfer in der U20-Mannschaft des TSV 1860 Ansbach am besten.
Nach dem um 24 Hundertstel verbesserten 40 Jahre alten 100-Meter-Kreisrekord für 865 Punkte legte David Kleinschrodt mit 6,91 Meter im Weitsprung die nächste von vier Bestleistungen des ersten Wettkampftages nach und sammelte damit weitere 792 Punkte ein. 12,21 Meter mit der 6-Kilo-Kugel brachten 619 Punkte. Dann die nächste Sprungdemonstration: 1,92 Meter im Hochsprung schaufelten 731 Punkte auf das Konto von Kleinschrodt. Über 400 Meter ließ der Ansbacher dann die nächste Deutsche Einzelnorm folgen. 49,94 Sekunden addierten 817 Punkte zur Fünfkampfleistung von 3824 Punkten. Ein neuer Fünfkampf-Kreisrekord und die Titel als Nordbayerischer und Mittelfränkischer Fünfkampfmeister.
Matias Neutzler summierte ebenfalls vier Bestleistungen zu einem starken ersten Tag. 11,48 Sekunden über 100 Meter und 6,64 Meter im Weitsprung verhalfen mit 757 und 729 Punkten zu einem motivierenden Start. Dann radierte die enorme Verbesserung um 1,26 Meter auf 11,19 Meter im Kugelstoßen mit 557 Punkten die letzten Zweifel an der Tagesform Neutzlers aus. Der Hochsprung von 1,74 Meter ergab 577 Punkte. 52,06 Sekunden über 400 Meter waren eine Steigerung um 2,37 Sekunden und rundeten mit 722 Punkten einen 3342-Punkte-Tag ab.
Insgesamt 2374 Punkte sammelte Valentin Herrmann in den ersten fünf Disziplinen. Als Langsprinter und Mittelstreckler musste er seinen Beitrag zur Mannschaftswertung mit den Beinen erbringen. Über 400 Meter in 54,26 Sekunden (629) und 100 Meter in 12,33 Sekunden (588) gelang das gut. 5,38 Meter im Weitsprung (457) und 1,56 Meter im Hochsprung (434) brachten sichere Wertungen und die 6,29 Meter mit der Kugel (266) trugen ebenfalls zum Mannschaftserfolg bei.
Am zweiten Tag stürmten Kleinschrodt und Neutzler auch über die 110-Meter-Hürden vorne weg. Sicher gelaufene 15,28 Sekunden waren für Kleinschrodt mit 816 Punkten sehr wertvoll und Neutzler kam in 16,67 Sekunden auf 659 Punkte. Der Diskus von Kleinschrodt flog auf 35,87 Meter (581), Neutzler warf 30,31 Meter (471).
Mehr als eine Klasse für sich war Matias Neutzler im Stabhochsprung. Nach den 3,60 Metern (509) für Kleinschrodt war der Bayerische Vizemeister des Vorjahres alleine im Wettkampf. Neutzler überquerte 3,80 Meter und 4,00 Meter problemlos und stellte dann seine bisherige Bestleistung aus der Halle mit 4,20 Meter ein. Jetzt erwachte bei optimalen Bedingungen der furchtlose Kampfgeist des herausragenden Turners am Stab. Härterer Stab und 4,30 Meter im ersten Versuch. Nächster Stabwechsel: 4,40 Meter großartig überquert. Dann die 4,50 Meter. Noch nie war ein Athlet aus einem Verein in Westmittelfranken so hoch gesprungen. Zweimal gerissen, noch ein leicht härterer Stab und Matias Neutzler überturnt eindrucksvoll die Rekordhöhe von 4,50 Meter für 760 Punkte.
Auch im Speerwurf gelingt Matias Neutzler mit 44,03 Meter (501) eine Bestleistung, David Kleinschrodt ist mit 39,95 Metern (441) weiterhin auf Kurs. Dass Valentin Herrmann in den beiden Wurfdisziplinen und den beiden Technikdisziplinen des zweiten Tages insgesamt 658 Punkte einbringen kann erfüllte die Erwartungen.
Im abschließenden 1500-Meter-Lauf zieht Valentin Herrmann dann Neutzler und Kleinschrodt im vorgegebenen Tempo durch die ersten beiden Runden. Dann setzt er sich ab und kommt in 4:29,58 Minuten (747) ins Ziel. Kuriosum dann beim Zieleinlauf von Matias Neutzler. Seine 4:46,25 Minuten (641) ergeben insgesamt im Zehnkampf 6374 Punkte: Neuer Kreisrekord! Zumindest für 3,84 Sekunden. Dann kommt David Kleinschrodt nach 4:50,09 Minuten (618) ins Ziel und schiebt den Kreisrekord weiter nach oben auf 6789 Punkte.
Mit Zoé Wilzin holte sich eine W15-Siebenkämpferin des TSV 1860 Ansbach den Mittelfränkischen Vizemeistertitel. Für insgesamt 3156 Punkte waren der Weitsprung (4,72 Meter), der Hochsprung (Bestleistung mit 1,50 Meter) und die 80 Meter Hürden (13,52 Sekunden) die stärksten Disziplinen. Auch über 100 Meter (13,81 Sekunden) hat Wilzin die Norm für die Bayerischen Einzelmeisterschaften erfüllt. Mit der Kugel (Bestleistung mit 7,54 Meter) und dem Speer (19,23 Meter) kamen solide Punktzahlen in die Abrechnung. Die 800 Meter in 2:57,83 Minuten waren Wilzins dritte Bestleistung ihres Siebenkampfes.
Fotos: Matthias Kleinschrodt
Stabhoch Neutzler (Slideset 3): Fotos Robert Grau
Tags: Oberasbach, Nordbayerische Meisterschaften, Mittelfränkische Meisterschaften, Zehnkampf