Heilbronn, 31.07.2004

Hannes Patzke - der Akku ist leer

HEILBRONN (FLZ, 2.8.2004, Theo Kiefner) - Mit einer schnellen 5000 m-Zeit wollte Hannes Patzke bei der Deutschen Juniorenmeisterschaft im Frankenstadion von Heilbronn die Saison ausklingen lassen. Es kam ganz anders. „Es lief einfach nicht", sagte Patzke frustriert nach seinem vorzeitigen Ausstieg.

Dabei sollte das Rennen für den Ansbacher Top-Läufer der Abschluss einer erfolgreichen Saison werden. „Die Saison war sehr lang", fand Trainer Hans Seeger schnell einen Grund für das vorzeitige Aus. Der 19-Jährige hatte in Heilbronn einfach schlechte Beine und ging nach etwa 2500 Metern von der Bahn.

Die Vorrausetzung dafür, dass sich aus dem Meisterschaftsrennen ein Tempolauf entwickeln würde, der Patzke in den Bereich seiner Bestzeit (14:29 Minuten) bringen würde, waren nicht sehr gut. Es waren zwar vier Läufer mit, im Rennen, die klar bessere Zeiten stehen hatten als der Ansbacher, Temperaturen um 30 Grad und das bei Meisterschaften übliche Taktieren sorgten von Anfang an dafür, dass sich das Tempo nicht so entwickelte, wie es für eine Bestzeit nötig gewesen wäre.

Die Umstellung von den kühlen Temperaturen auf die Sommerhitze setzte allen Läufern zu, dem einen mehr, dem anderen weniger. Ein Faktor, der bei so einem Rennen nicht zu unterschätzen ist, ist die Erwartungshaltung. Die war bei Patzke hoch, zumal ihn eine Knieverletzung lange gezwungen hatte, Angriffe auf die Bestzeit bleiben zu lassen. So erfolgte der Ausstieg fast zwangsläufig.

Jetzt will Patzke den Akku wieder aufladen und sich auf den Herbst konzentrieren. Da gibt es für ihn in diesem Winter noch die große Chance, im Nationaltrikot an den Start zu gehen. Bei der Cross-Europameisterschaft in Heringsdorf auf der Halbinsel Use-dom wird Deutschland als Gastgeber auf allen Strecken in voller Mannschaftsstärke an den Start gehen. Da hat Patzke als guter Crossläufer eine Möglichkeit, sich zu qualifizieren.