Berlin, 25.09.2011
Stefan Egerer kämpft - der Kreisrekord widerstand
Der 38. Berlin-Marathon stand ganz im Zeichen der kenianischen Läufer und Läuferinnen. Vor einer Million Zuschauern überstrahlte der neue Weltrekord von 2:03:38 Std. alles.
Traditionell war auch wieder eine starke Abordnung aus dem Kreis Ansbach beim im mit 33000 Finishern größten deutschen Stadtmarathon in der Bundeshauptstadt vertreten. Nach der Regenschlacht des Vorjahres
präsentierte sich das Wetter heuer von seiner besten Seite. Nach angenehmer Morgenkühle bekamen es gerade die langsameren Läufer dann aber doch mit der Mittagswärme zu tun.
Stefan Egerer (TSV Ansbach) hatte an
der Spree nur eine Marke im Visier: den inzwischen schon fast legendären Kreisrekord seines Vereinskollegen Paul Sichermann von 2:30:01 Std. Die Saison stand für ihm aber nicht unter den besten Stern. Der in Rotterdam
geplante Frühjahrsmarathon musste verletzungsbedingt gestrichen werden. In Berlin spürte Egerer schon nach 5 Kilometern im Regierungsviertel erste muskuläre Probleme. Er zog aber das
Rennen zunächst fast planmäßig durch und passierte nach 1:15:15 Std. die Halbmarathonmarke. Um die Schallmauer zu knacken,
hätte es auf dem zweiten Rennabschnitt einer leichten Steigerung bedürft, "aber das war ganz einfach nicht mehr drin", so Egerer. Im
Gegenteil: nach 35 Kilometern jenseits der Gedächtniskirche machten sich die Schmerzen stärker bemerkbar und führten zum
befürchteten Tempoeinbruch. Aufgeben kam aber nicht in Frage - am Ende konnte sich Egerer in 2:34:08 Std. als 92. noch unter die
Top-100 des riesigen Starterfeldes platzieren. Gegenüber seinem Trainer Hans Seeger versicherte er: "Auch 2012 will ich es probieren", denn Egerer befindet sich mit seinen knapp 30 Jahren im besten Alter für einen Marathonläufer.