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Fünf Medaillen bei den Bayerischen

Erding – Mit zwei Titeln und insgesamt fünf Medaillen waren die Bayerischen Meisterschaften der U20 und U18 eine erfolgreiche Veranstaltung für die Leichtathleten des TSV 1860 Ansbach. Hochspringer Benedikt Dörr und Geherin Lara Baumann gewannen Gold. Silber und Bronze holte sich Lukas Kleinschrodt über die 110 Meter Hürden und im Weitsprung. Franziska Karl sprang mit dem Stab zur Silbermedaille.

Auf der mittlerweile sichtlich in die Jahre gekommenen Anlage in Erding bestimmten auch starker Ostwind am Samstag und hohe Temperaturen am Sonntag die Bayerischen Meisterschaften. Schnellkraftsportler profitieren gewöhnlich von höheren Temperaturen und so zeigte sich Benedikt Dörr beim Hochsprung der U18 in absoluter Bestform. Schon die ersten vier Höhen übersprang der 16-jährige jeweils im ersten Versuch und dann sogar die 1,87 Meter als neue Bestleistung. Jetzt lagen die 1,90 Meter auf: Die Konkurrenz blieb hängen, Dörr floppte drüber. Sieg, zweimal Bestleistung gesteigert und die Goldmedaille für Benedikt Dörr im Hochsprung der U18.

Temperaturen deutlich über der 30-Grad-Marke ohne jede kühlende Brise machten den Gehern mit Lara Baumann in der W15 schon heftig zu schaffen. Die 15-jährige kann aber inzwischen ihr Tempo passend zu den Bedingungen optimal dosieren. Mit 20:07,33 min gewann Baumann die 3000 Meter Gehen der W15. Der lange Zeit angestrengte Gesichtsausdruck wich zunehmend einem Siegerlächeln und die Ansbacherin holte sich binnen Wochenfrist ihren zweiten Bayerischen Meistertitel.

Nachdem die U18-Hürdenläufer kurz zuvor mit falschen Hürdenabständen in ihren Finallauf geschickt wurden wurde das Hürdenfinale der U20 mit dem Ansbacher Lukas Kleinschrodt kurz vor dem Startschuss gestoppt: Jetzt hatten die Hürden die falsche Höhe. Bis die Hürden umgestellt waren, der Wiederholungslauf der U18 organisiert war und sich die Läufer mit der richtigen Hürdenhöhe nochmals aufgewärmt hatten verzögerte sich das 110-Meter-Hürdenfinale der U20 deutlich.

Lukas Kleinschrodt steckte das alles in der Mittagshitze bei 32 Grad locker weg und blieb konzentriert. Dem 18-jährigen gelang ein blitzsauberer Start und auch am Ende der Strecke, bei den oft kritischen Hürden acht, neun und zehn blieb der Ansbacher fokussiert. Der Lohn für Kleinschrodt war schon in seinem ersten U20-Jahr Silber für die Vizemeisterschaft. Mit seiner um zwei Zehntel verbesserten Zeit von 14,64 sec liegt Lukas Kleinschrodt in der Deutschen U20-Bestenliste auf Rang 14 und für seinen jüngeren Jahrgang 2005 bundesweit auf Platz fünf. Für die Deutschen Meisterschaften am 17. Juli in Ulm ist Lukas Kleinschrodt weiter in aufsteigender Form.

Einmal den Balken richtig treffen, dann kann die Norm für die Deutsche Meisterschaft auch im Weitsprung fallen war das Motto, mit dem Lukas Kleinschrodt schon zuvor im Weitsprung an den Start gegangen war. Da Kleinschrodt aber doch selten Weitsprungwettkämpfe absolviert war sein Anlauf nicht konstant genug. Mit einer Bestweite von 6,49 Meter sprang der Ansbacher jedoch sicher zur Bronzemedaille. Etwas wehmütig kann man auf die Tatsache zurückblicken, dass auch bei diesem Sprung noch rund 45 Zentimeter bis zur Absprunglinie fehlten.

Die völlig verschlissene Stabhochsprungmatte in Erding sollte mit den Titelkämpfen ihr letztes Wettkampfwochenende überstehen. Bei jeder Landung wurden die Springerinnen in eine Wolke von Kunststoffabrieb gehüllt und mussten den feinen Plastikstaub aus ihren Augen reiben. Verantwortlich dafür, dass von den Springerinnen aus allen Altersklassen keine einzige neue Bestleistung erzielt wurde, war aber ein heftiger Gegenwind.

Einen überaus gelungen Abschied aus den Jugendklassen feierte in der U20 Franziska Karl. Die Stabhochspringerin gewann den Titel der Bayerischen Vizemeisterin und war mit der Silbermedaille sehr zufrieden. Im Ostwind musste Karl zu einem weicheren Stab greifen. Der trug sie sicher bis zu den 2,90 Metern, die Karl auch gleich im ersten Anlauf übersprang, war dann aber ausgereizt.

Langstreckler, die Hitze mögen, gibt es wenige. Einer dieser Ausnahmeathleten scheint Jared Halbig vom TSV 1860 Ansbach zu werden. Am heißen Meisterschaftssonntag lief Halbig die 1500 Meter in der M18 in neuer Bestzeit von 4:20,50 min. Damit eroberte sich Halbig den vierten Platz. Schon am Vorabend war der 17-jährige auf der doppelten Distanz unterwegs. Über 3000 Meter genügten 9:30,00 min für den fünften Rang.

Fotos: Claus Habermann

Tags: Bayerische Meisterschaften, Erding