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Bayerische Meisterschaften

Emotionen zum richtigen Zeitpunkt: Die zwei Hochspringer des TSV 1860 Ansbach nutzen bei den Bayerischen Meisterschaften den anfeuernden Applaus des Fachpublikums zu Silber und Bestleistung.

Benedikt Dörr und David Kleinschrodt gingen in der U18 an den Start. Silber war möglich als Dörr im dritten Versuch vor den 1,86 Meter stand und das Publikum seine Unterstützung dazu gab. Dörr bedankte sich mit einer perfekten Flugeinlage und wurde nur wegen der Fehlversuchregeln höhengleich mit dem Sieger Bayerischer Vizemeister.

Mehrkämpfer David Kleinschrodt wollte trotz Normen in vielen Disziplinen nur im Hochsprung antreten um sich vor seinen Hallenmehrkampfmeisterschaften in Wettkampflaune zu bringen. Bei 1,79 Meter stand der 16-jährige vor einer neuen Bestleistung. Zweimal fiel die Latte nach energischen Versuchen. „Ganz locker“ nahm sich der Ansbacher deshalb im dritten Durchgang vor. Die Zuschauer merken: Die Höhe hat er drin, feuern wir an. Und dann flog Kleinschrodt technisch perfekt und haushoch über die neue Bestleistung. Platz vier und beste Motivation für den Mehrkampf in zwei Wochen.

Mehr als ein Probelauf für diese Mehrkampfmeisterschaften waren die drei erfolgreichen Starts für Leonie Schinko. Am besten lief es für die Athletin des TSV 1860 Ansbach im Weitsprung. Vier Sprünge über 5,00 Meter und 5,41 Meter als Bestweite wurden mit Silber in der U18 belohnt. Ein blitzschneller Start war dann über 60 Meter und 60 Meter Hürden Garant für Endlaufplatzierungen. Im 60 Meter Vorlauf lief Schinko mit 8,13 sec Bestleistung, der Endlauf war mit 8,17 sec ähnlich schnell und ergab für die Ansbacherin Rang fünf. Über 60 Meter Hürden war der Vorlauf mit 9,23 sec für Schinko gut genug für eine Finalteilnahme aber technisch noch nicht ganz sauber. Das Finale brachte dann die angestrebte Verbesserung und in 9,17 sec die neue Bestleistung für Rang sechs.

Über 3000 m gab es ein gemeinsames Rennen der Männer und der Jugendlichen der Altersklasse U20. Angesichts der Meldeliste war im Kampf um den Titel ein Zweikampf zwischen Jared Halbig (TSV Ansbach) und Maximilian Spielbauer (LAC Passau) zu erwarten. Doch dieser Kampf war schnell entschieden. Halbig ging das Rennen sehr couragiert an und fand schnell an eine passende Läufergruppe der älteren Aktiven. Die ersten fünf 200-Meter-Runden absolvierte der Ansbacher jeweils in etwa 35 Sekunden. Dies war für den Passauer zu schnell, bereits nach drei Runden verlor er den Anschluss. Den ersten Kilometer absolvierte Halbig nach 2:54 min. Vier weitere Runden hielt Halbig den Anschluss an die Gruppe, doch kurz vor der 2000-Marke spürte der knapp 18-Jährige, dass dieses Tempo, welches auf eine Endzeit von unter 9 Minuten hingeführt hätte, noch etwas zu hoch war. Nach einer 38er -Runde passierte er nach 5:59 die Zwei-Kilometer-Marke. Der befürchtete Einbruch blieb jedoch aus, denn auch die letzten fünf Runden absolvierte Halbig jeweils in etwa 38 Sekunden und konnte sich damit nach 9:11,10 min mit 25 Sekunden Vorsprung als Bayerischer Meister seiner Altersklasse U20 feiern lassen. Damit pulverisierte der Ansbacher seine im Herbst 2021 unter freiem Himmel in Aschaffenburg aufgestellte persönliche Bestmarke von 9:24,55 min und machte sich so kurz vor seinem 18. Geburtstag selbst ein schönes Geschenk. Lediglich sechs Sekunden fehlten an der Qualifikation für die Deutschen Jugendhallenmeisterschaften.

  • Baumann
  • Baumann
  • Halbig 1500 M
  • Baumann
  • Halbig 1500m
  • Leonie Schinko
  • Baumann
  • Benedikt Dörr
  • Körber, Kleinschrodt, Dörr
  • Halbig 3000 M
  • Halbig 1500 M
  • Halbig 3000m
  • Halbig 1500 M
  • Benedikt Dörr
  • 2. Dörr, 4. Kleinschrodt
  • Halbig 3000 M
  • David Kleinschrodt
  • TSV

    18 Stunden später ging Halbig über 1500 m an den Start. Spannend war die Frage, wie der Ansbacher die Vorbelastung weggesteckt haben würde. Auch hier war es ein altersklassenübergreifendes Rennen der U18 und Halbigs Altersklasse U20. Siebeneinhalb Runden galt es zu absolvieren und vom Startschuss weg fand Halbig eine gute Gruppe, um die ersten Runden in etwa 33 Sekunden absolvieren zu können. Als die Spitze in der vorletzten Runde das Tempo verschärfte, reagierte Halbig aber etwas zu spät und verlor den Anschluss. Erbittert kämpfte er auf der Zielgerade um einen Stockerlplatz, am Ende fehlten lediglich 19 Hundertstelsekunden zum dritten Platz. Trotz anfänglicher Enttäuschung überwog für den Viertplatzierten der U18 am Ende doch die Zufriedenheit, konnte er doch seine vier Wochen alte persönliche Bestmarke um knapp eine Sekunde auf 4:18,44 verbessern.

    Im letzten Wettkampf der Meisterschaften stand Lara Baumann (TSV Ansbach) am Start zur Entscheidung über 3000 m Gehen. Auf den 15 Runden war ein altersklassenübergreifendes Feld unterwegs, was für den Außenstehenden die Orientierung etwas erschwerte. Die Ansbacherin startete in ihrer Altersklasse U18. Vom Startschuss weg fand sie gut in ihr Rennen und zeigte einen technisch sauberen Stil. So war schnell ersichtlich, dass sie ihrer angegebenen Meldezeit weit voraus war. In der 15. und letzten Runde zeigten sie und weitere Geherinnen ein spannendes altersklassenübergreifendes Finish. Völlig erschöpft, dauerte es einen Moment, bis die Ansbacherin begriffen hat, was sie eigentlich geleistet hat. Mit ihrer Zeit von 17:50,99 min verbesserte sie ihre persönliche Bestmarke um 32 Sekunden und lag damit auch unter der Normzeit für die Deutschen Freiluftmeisterschaften. Diese Marke muss aber im Freien unterboten werden, dies dürfte ihr aber leichter fallen als in der für Ausdauerwettbewerbe ungeeigneten Hallenluft. Und was ihre Altersklasse U18 anbelangt: Lediglich eine Erfurter Gaststarterin war schneller als Baumann, so durfte sich die Ansbacherin anschließend als Bayerische Meisterin feiern lassen.

    Fotos: Theo Kiefner, Claus Habermann
    Fotos Bildstrecke: Jörg Behrendt

    Tags: München, Bayerische Hallenmeisterschaften